Ankerwechsel Verlag

ANKERWECHSEL

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Ein Text aus dem Archiv: von Verlegerin Harriet Dohmeyer anlässlich des Produktlaunchs unserer limitierten Fotodrucke und Postkarten im Mai 2020

Mit wem ich auch derzeit spreche, früher oder später kommt sie, die vorsichtige Frage danach, wie es denn meinem Verlag ginge in „diesen Zeiten“. Um kleine Unternehmen sorgen sich gerade viele. Und dann steht bei Ankerwechsel auch noch das Reisen im Mittelpunkt – eine doppelt ungünstige Situation?

Ja, das unbeschwerte Entdecken der weiten Welt ist zweifelsfrei betroffen von dieser Pandemie. Zum Glück scheinen unsere Hallo-Bücher aber auch als Sehnsuchts-Stiller zu funktionieren. So haben mir Leser*innen in Mails und Instagram-Nachrichten davon berichtet, wie sie sich dank Ankerwechsel von der Wohnzimmercouch in die Ferne träumen. Diese Zeit beweist: Unsere Körper sind beschränkt sich in die Ferne zu bewegen, aber unsere Gedanken können überallhin reisen. Im Onlineshop gab es im März und April sogar durchschnittlich mehr Bestellungen als in den Monaten davor. Und trotzdem: Die meisten unserer tollen lokalen Händler und Händlerinnen – seien es Buchhandlungen, kleine Läden oder auch Cafés, die die Bücher mittlerweile verkaufen – mussten mindestens vorübergehend schließen. Das hat man schon deutlich gespürt im Verlag. 

Frische Ideen dank neuem Tempo

Mir haben die letzten Wochen, wie vielen anderen ebenfalls, zwischendurch aber auch einen Tempowechsel verpasst. Die neue Phase der Langsamkeit gab mir Zeit, mich mit längst vergessenen Ideen und künstlerischen Träumereien zu beschäftigen. Und eine schien förmlich nur auf ihre Entdeckung gewartet zu haben: gedruckte Prints mit Motiven aus meiner fotografischen Arbeit!

Wie eine kleine Weltreise fühlte es sich an, als ich mich anschließend durch die Festplatten mit Bildern aus sieben Jahren „Fräulein Anker“ treiben ließ. Amsterdam, Prag und Sydney waren auf einmal virtuell so nahe, als hätte ich sie gestern erst erkundet. Mit einer Vorauswahl an Motiven berichtete ich schließlich in meiner Instagram Story von der wiederentdeckten Idee und fragte für die finale Entscheidung nach eurer Meinung. Vielleicht haben ja auch einige mitgemacht, die das hier gerade lesen. Danach wusste ich: Die Fotodrucke sollen kommen. Und wenn schon drucken lassen: Wieso nicht auch noch Postkarten?!

Ankerwechsel an der Wand und per Post

Wie auch bei den Büchern in den letzten Jahren wollte ich lokal produzieren. Die Papierprodukte sollten möglichst nachhaltig sein – klimaneutral gedruckt und aus hochwertigen und umweltfreundlichen Materialien. Einige Telefonate mit unserer Druckerei, sowie Stunden vor dem Rechner mit Grafikdesignerin Violetta Sanitz später, kann ich nun mit Trommelwirbel und großer Freude verkünden: Es gibt jetzt Ankerwechsel-Prints! Und zwar ab sofort. Kaufen könnt ihr acht verschiedene Posterdrucke im Format A2. Die Fotodrucke sind auf je 200 Exemplare pro Motiv limitiert und wurden auf ungestrichenem Naturpapier gedruckt, das mit dem Ökolabel Blauer Engel ausgezeichnet ist. 

Liebesschwüre, Genesungswünsche oder Urlaubsträumereien könnt ihr ab sofort außerdem auf die Rückseite 20 verschiedener Ankerwechsel-Postkarten schreiben. Auf den Vorderseiten: Fotografien aus Hamburg, von meinen Reisen und auch Arbeiten von Saskia Rasink, mit der wir bereits für die Hallo-Bücher zusammengearbeitet haben. Sie hat die Hallo-Städte Amsterdam, Hamburg und Kopenhagen für Ankerwechsel illustriert. Das Kartenpapier ist FSC®-zertifiziert. 

Ihr wollt endlich stöbern!? Alle neuen Poster und Postkarten findet ihr im Ankerwechsel Onlineshop.

 

PS: Wer noch im Mai im Onlineshop die limitierten Fotodrucke bestellt, unterstützt zusätzlich einen guten Zweck. 10% des Verkaufspreises spenden wir an das soziale Medienprojekt Hinz&Kunzt aus Hamburg. Bereits seit 2018 sind wir mit dem Ankerwechsel Verlag im Freundeskreis der Straßenzeitung – und beobachten gerade mit Begeisterung, wie die Print-Kollegen kreativ auf die besonderen Umstände reagieren und weiterhin Menschen in prekären Lebenslagen helfen.

PPS: Beim Schreiben über den Verlag hüpfe ich ab und zu ins „Wir“. Der Grund: Ich genieße es bei diesem Projekt in verschiedenen Disziplinen mit tollen Menschen zu arbeiten (in Zeiten von Corona natürlich vor allem digital und auf Abstand). Danke für gute Energie an Violetta Sanitz (Grafik Designerin), Ines Marquet (Fotografin), Jana Trietsch (Set Designerin und Textgenie) sowie das Team von Reset St. Pauli (meiner lokalen Druckerei des Vertrauens)!

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